An der
Ostsee
von
Zempin
nach
Lübeck.
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Der erste Streckenabschnitt
Freitag, 08. Juli 2009
Zempin (Usedom) - Stralsund
Bin heute erst um 8:30 losgefahren. Habe am Vorabend getrunken: Tee und Asbach.
Das Hotel war ja auch teuer genug. Musste hier 70 Euro bezahlen. Bin von Zempin recht gut weggekommen.
Am Strandweg nach Zinnowitz. Sieht jetzt gut aus.
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Die Peene Werft in Wolgast.
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Die Wegemarkierung des Ostsee - Radeweges habe ich in Wolgast schnell herausbekommen.
In Richtung Greifswald ging es teilweise direkt an der Ostsee entlang und zusätzlich durch Waldgebiete.
Die Waldwege waren gut zu befahren. Die Ausschilderung ist bis jetzt recht ordentlich.
Es sind mir auf dieser Route viele Radreisende entgegen gekommen.
Wahrscheinlich wussten diese, dass der Wind aus Nord - West kommt, Gewitterfronten inklusive.
Interessant ist das ehemalige
Atomkraftwerk Lubmin.
Dort stehen unzählige Container zur Schrottverwertung.
Ein Museum ist hier auch eingerichtet. In Greifswald angekommen, habe ich leichten Hunger gehabt.
Bin dann an der Klappbrücke zu einem Italiener. Dort gab es Mozzarella - Tomaten.
Zwecks Verdauung bin ich dann aufgegessen und noch 40 Km bis Strahlsund gefahren.
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Der Weg nach Stralsund: Kopfsteinpflaster.
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Habe hier Tags zuvor eine Bett & Bike Unterkunft für umgerechnet 45,00 € gebucht.
Kurz hinter Greifswald fing dann das Drama an.
Auf der neu gebauten Straße Greifswald - Stralsund gab es keinen Radweg.
Östlich davon aber war noch die ehemalige Straßenverbindung: Breit, ruhig, kaum Autoverkehr,
aber der Belag, der ist fein gepflastert.
Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 20 km\h bin ich dann bis kurz vor Stahlsund gerüttelt.
Mein Hintern tut ganz schön weh. Zum Glück sind mein Lenker sowie mein Sattel gefedert.
Es waren in etwa 20 km auf diesem Scheiß - Belag zu überstehen. Die Einfahrt nach Stralsund war sehr schön.
Die Rügenbrücke, die Volkswerft und im Voraus die Altstadt mit ihrem Kirchen boten einen imposanten Blick.
Da das Gewitter hinter mir immer näher kam, musste ich verstärkt in die Pedale treten, um nicht wieder nass zu werden.
Habe die Unterkunft am Ozeaneum schnell gefunden.
Abgeladen und geduscht, die Rechnung bezahlt, saubere Klamotten am Leib, ging es in die Altstadt.
Die Altstadt ist wirklich sehr schön. Auf dem Hinweg habe ich auch das Restaurant wieder gesehen,
dass wir mit Arthur und Ursula besucht haben. Foto.
Es ist wirklich erstaunlich, dass so viel relativ alte Kontorhäuser erhalten geblieben sind.
Wahrscheinlich muss man dafür den Sozialismus danken.
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Speicher im Stalsunder Hafen.
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Hamburg hätte so eine Substanz verfallen lassen um neu bauen zu können: freie und Abriss Stadt HAMBURG.
Der Spaziergang diente letztendlich auch dazu, meinem Hintern eine andere Art von Fortbewegung zu gönnen.
In der Altstadt gab es dann noch ein schönes leckeres Eis. Anschließend ging es dann zum Hiddensee Hotel / Restaurant.
Nun sitze ich hier und schreibe diese Zeilen.
Die Streckenführung bot alles: vom Waldweg, Hauptstraßen, Nebenstraßen, Radwegen und natürlich gepflasterte Straßen.
In Reinberg bin ich einer Familie mit zwei kleinen Jungen begegnet.
Zuerst habe ich allerdings nur den ersten der beiden Jungs gesehen der mich auch gleich ansprach,
ohne Angst und der Neugier folgend.
Dieser junge Mann hat mich nach seinen Regeln ausgefragt: woher, wohin, warum usw. .
Allmählich versammelte sich der Rest der Familie bei uns und es begann eine sehr amüsante Unterhaltung
über das Radreisen und Gott und die Welt. Die Familie kam aus Lüneburg und war auf den Weg nach Rügen.
Auf einem Schild am Ortseingang von Stralsund gab es einen Hinweis für einen Radweg von Hamburg nach Rügen.
Eine sehr interessante Strecke.
Der zweite Streckenabschnitt
Sonnabend, 09. Juli 2009
Stralsund - Warnemünde
Heut Morgen bin ich Punkt 6:00 Uhr losgefahren. Wie an den vorherigen Tagen in T - Shirt, kurzer Hose und in Sandalen.
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Hinter Stralsund.
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Aber schon nach kurzer Zeit zog ich mir meine Regenjacke an, da es doch merklich kühler wurde.
Nach einiger Fahrzeit hatte ich einen herrlichen Blick auf Stralsund und den Rügendamm, Werft, Kirchen und den Hafen.
Die Sonne stand über dem Horizont und strahlte die dunkel nach Westen ziehenden Wolken an.
In Richtung Barth ging es zunächst nach Norden und dann nach Süd - West. Das war ein Vorgeschmack auf den steten Westwind.
Auch hier einsam gelegene Strände. Auf dem Darß waren viele kleine Häuschen wie an der Perlenschnur aufgezogen zu bestaunen.
Viele der Häuser waren mit Reed gedeckt und einige waren direkt am Bodden gelegen.
Auf dem Darß habe ich dann auch zeitweilig die Markierungen des Ostseeradweges aus den Augen verlogen.
Aber Dank der mitgenommenen Behelfskarte des ADFC's, hatte ich eine relativ gute Orientierung.
In Zingst angekommen, habe ich zuerst meine Reserven mit Wasser und Schokolade aufgebessert.
Im Anschluss gab es dann noch ein kleines Radler Frühstück.
Die Ostseebäder Ahrenshoop und Wustrow waren wie erwartet mit deutschen klein klein bestückt.
Mir kamen auch Radwanderer entgegen, allerdings mit manchmal nur einer Tasche.
Eventuell war das ja auch nur eine organisierte Tour.
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Der Rostocker Hafen von Warnemünde aus.
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Teilweise führte die Strecke auf einen Deich, dass hat natürlich den Vorteil,
dass man einen sehr schönen Überblick über die Landschaft gewinnt. Jedoch setzt einem der Gegenwind arg zu.
Ab Graal Müritz ging es dann für ca. 10 km durch den Windgeschützen Wald.
Größtenteils waren es zu befahrende Waldwege, selten Platten - und Asphaltwege.
Aus dem Wald bis zur Fähre die nach Warnemünde übersetzte waren noch gut 2 km zu fahren.
Bin dann auch gleich auf die Fähre gegangen, ging richtig flott.
In Warnemünde habe ich dann mein Navi eingeschaltet um direkt zur Herberge zu gelangen.
Für diesen Tag war ich ziemlich kaputt.
Die DJH ist ganz in Ordnung, habe sogar Abendessen bekommen, da ich schon vor dem Frühstück auf Strecke bin.
Kurz nach der Ankunft habe ich dann in der City eingekauft um dann Anschießend in die Ostsee zu springen.
Die DJH liegt nur durch eine Straße getrennt unmittelbar am Ostseestand.
Interessant auf dieser war für mich die Erkenntnis, dass Insekten genauso schnell fliegen können wie ich fahren kann.
schöner Tag.
gefahrene Strecke: |
137 km |
Sattelzeit: |
8 Std. |
Vmax: |
32 km/h |
Gesamtzeit: |
449,11 Std. |
Gesamtstrecke: |
7606 km |
Unterkunft: |
Jugendherberge Warnemünde
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Der dritte Streckenabschnitt
Sonnabend, 10. Juli 2009
Warnemünde - Boltenhagen
Bin heute um 6:15 gestartet. Der Nachtwächter der DJH hat mich und mein weggeschlossenes Fahrrad aus der DJH entlassen.
Die Jugendherberge liegt direkt an der Strecke.
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Wald an der Steilküste bei Kühlungsborn.
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Zunächst ging es nach Kühlungsborn direkt an der Steilküste entlang.
Traumhafte Ausblicke sind von hier zu genießen. Ebenso ist der Weg recht gut Windgeschützt.
Es geht durch Buschwerk und Baumbestand. Hinter Kühlungsborn fing es an interessant zu werden.
Die erste Hälfte der Strecke nach Rerik war auf Straßenbelag zickzackförmig zu bewältigen.
Ab hier gab es auch kein Windschutz, somit war mein Gegenüber ein starker Widersacher.
Die zweite Hälfte ging auf Pfaden zwischen Buschwerk und Brennnesseln direkt an der Steilküste entlang.
Hier gab es erstaunenswerterweise keine Warnhinweise wegen des Weges der unmittelbar an der Steilküste entlang führt.
Auch hier traumhafte Aussichten. Ein Teilstück jedoch ging auf losen Sand und war anstrengend zu schieben.
So entlegen dieser Teil auch war, es liefen viele Jogger auf diesem langen schmalen einsamen Pfad.
In Rerik selbst hab ich mich verfahren. Es kamen mir, so vermutete ich, Opa mit seinen Enkel entgegen.
Ich wunderte mich schon, dass ich so lange mit den Wind fahren durfte, wurde deshalb nach einiger Zeit dann aber stutzig.
Der Engel, so von Opa genannt, war etwa 12 Jahre alt. Die Eltern haben wohl keine Muße oder nehmen eine solch aufregende Tour für einen 12 jährigen nicht in Kauf.
Schade, es gibt vieles zu erkunden. Habe aber Dank OPA den richtigen Weg wieder finden können.
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Radweg an der Steilküste.
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Von Rerik in Richtung Wismar gab es dann einen Kampf gegen den Wind auf freier Weite.
Ich war wohl der einzige der so bescheuert war, den Ostsee - Radweg von Ost nach West zu fahren.
Zwischendurch gab es zur Abwechslung mal Nieselregen.
Hier hab ich auch einem älteren Schweitzer Ehepaar in einer Schutzhütte getroffen.
Ein kleiner Plausch, und weiter ging es.
Die Insel Poel in Sicht. Hier kommen mir die Erinnerungen von einem vorangegangenen Urlaub auf dieser Insel in den Sinn.
Den Weg nach Wismar kannte ich ja schon. Doch der Weg bis dahin war Kampf. Beispiellos bot ich dem Wind die Stirn.
Im Hafen von Wismar gab es eine Stunde Pause: Windstille.
Habe hier das kleine Hafenrestaurant für einfache Bratfisch - Spezialitäten angesteuert.
Diese Fischbraterei war mir noch aus dem vorangegangen Urlaub bekannt.
Hier gibt es einfache Küche rund um den Fisch. Einfach, aber einen so frisch gebratenen Fisch bekommt man selten.
Das Team besteht aus drei Damen: die Inhaberin, die Bratfee und die Tresenfee. Der Laden läuft rund.
Die Drei haben allerdings ihren ganz eigenen Scham.
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Strand an der Steilküste.
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Man muss diese besondere Atmosphäre widerstehen, denn manch ein Kunde hat schon auf der Hacke kehrt gemacht.
Um 13:00 Uhr ging es dann im leichten Regen weiter. Der Regen wurde zu Dauerregen.
War aber kein Problem, denn ich zog mein Regenzeug an.
Die Temperaturen sind mit dem Regen abgefallen, so dass das Regenzeug kein Problem war.
Ebenso ließ die Regenfront mit dem Wind nach.
Viele die ich unterwegs getroffen habe, hatten sich in den Schutzhütten verschanzt.
Selbst fuhr ich vorbei und freute mich auf zwei Sachen:
die erste war das Bad in der Ostsee und die zweite war die anschließende heiße Dusche.
Hinter Wismar begann dann wieder freies Areal. Es mussten noch etwa 20 km zu fahren werden.
Diese waren zwar sehr Nass, aber Wind frei.
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Pelletfabrik in Wismar.
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Zwischen Wismar und Boltenhagen endete auch die sehr bescheidene ADFC - Rad Karte.
Viele die ich unterwegs begegnete und mit denen ich Sprach konnte ich anmerken,
dass die mich als Spinner gesehen haben, wenn diese mich fragten wo ich denn gestartet sei und gar in welcher Zeit.
Wenn ich Unterwegs Rast machte um Kaffee zu trinken oder um einzukaufen, hat man mich wohl mancherorts für einen Penner gehalten.
Naja, hatte ja auch immer die gleichen Klamotten an um Gepäck zu sparen.
Am Abend gab es dennoch Ausgehuniform. Schmutzig, dreckig und ungeniert bin ich so durch die Zone gefahren.
Es ist dennoch recht erstaunlich, dass so viele Fahrrad fahren: Ältere, Junge, Pärchen und allein Reisende.
Egal wie das Wetter einem so mitspielt. Einige von denen aber die ich unterwegs begegnete, sahen mich beängstigend an.
Vor allem die weibliche Fraktion. Bei der männlichen reichte zum Gruß häufig ein Kopfnicken oder ein Fingerzeig.
Auf dieser Etappe habe ich neben den Wind und Regen noch ein anderes Problem gehabt,
mit dem ich mich auseinanderzusetzten gehabt habe. In der Jugendherberge gab es am Abend Gulasch.
Unglücklicherweise hat sich, obwohl Zähneputzen, eine Fleischfaser in einem bestimmten Zahnzwischenraum festgesetzt.
Jeder ist sich dieser Situation sicher bewusst.
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Wismarer Hafenansicht.
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Steilküste bei Boltenhagen.
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Es wird unentwegt mit der Zunge versucht dieses festsitzende Stück Fleisch loszuwerden.
Selbst die Fingernägel helfen da nicht weiter. Schon gar nicht wenn diese zu kurz sind.
Es werden immer neue Strategien entwickelt, um dieses Problem zu lösen.
Es kommt unweigerlich der Gedanke auf, warum wohl die Zunge für solch ein Problem nicht mit der Evolution mitgewachsen ist.
Alle Kräften des Ziehens, Saugens und Zerrens haben zu keinen Erfolg geführt.
Dann aber hat sich irgendwann, ganz unbewusst, das Problem wie von selbst gelöst.
Die Fleischfaser war weg.
Hinterher habe ich mich gefragt, wie viele Kilometer ich wohl gefahren bin während dessen ich mir diese Gedanken gemacht habe.
Die nächste Unterkunft im Tarnitzer Hof, kurz vor Boltenhagen, ist ganz auf Fahrradfahrer abgestimmt.
Die Fahrräder können hier aber nur unter einem schmalen Unterstand abgestellt werden, ist aber recht akzeptabel.
Die Zimmer sind ganz in Ordnung. Das Essen war aber nur durchschnittlich.
Die einzigen Pannen die ich Unterwegs gesehen habe waren ein Platten und ein verlorengegangener Klingeldeckel.
Selbst bin ich ohne Panne davongekommen.
gefahrene Strecke: |
102 km |
Sattelzeit: |
6:10 Std. |
Vmax: |
36,5 km/h |
Gesamtzeit: |
456 Std. |
Gesamtstrecke: |
7707 km |
Unterkunft: |
Radlerhotel Tarnewitzer Hof
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Der vierte Streckenabschnitt
Sonnabend, 11. Juli 2009
Boltenhagen - Lübeck
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Kurz vor dem Priwall.
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Travemünde vom Priwall aus.
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Von Boltenhagen zum Priwall folgte ich der Steilküste. Hier war ein schöner Weg direkt an der Steilküste entlang.
Dieser Weg folgte nicht nur langgezogene Kurven, sondern es ging auch noch rasant hoch und runter.
Meine persönliche Spitzengeschwindigkeit erreichte ich hier mit ca. 52 km / h..
Vom Priwall ging es dann mit der Fähre nach Travemünde. Hier habe ich erst einmal bei Niederegger gefrühstückt.
Für Niederegger Verhältnisse war die Qualität des Frühstücks sehr dürftig.
Frisch gestärkt ging es dann den Fahrradweg nach Lübeck folgend.
Jedoch hat die Beschilderung mich am Herrentunnel in die Irre geführt.
Ebenso irrten zwei Passanten umher die den Weg laut Beschilderung nicht fanden.
Hier habe ich dann mein Navigationsgerät eingeschaltet und bin dann ohne Umweg zum Bahnhof gefahren.
Hier habe ich ein Bett & Bike Hotel für zwei Tage gebucht um mir Lübeck anzuschauen und Lübeck mich.
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Das Ziel. HBF Lübeck.
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gefahrene Strecke: |
61 km |
Sattelzeit: |
3:40 Std. |
Vmax: |
52 km/h |
Gesamtzeit: |
459 Std. |
Gesamtstrecke: |
7768 km |
Unterkunft: |
Hotel Stadt Lübeck
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Von |
Bis |
Datum |
Km |
Zempin |
Stalsund |
07.07.2009 |
103 |
Stralsund |
Warnemünde |
08.07.2009 |
137 |
Warnemünde |
Boltenhagen |
09.07.2009 |
102 |
Boltenhagen |
Lübeck |
10.07.2009 |
61 |
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Gesamt |
403 |