die einzige Hochseeinsel der
Bundes Republik Deutschland |
Vor etwa 220 Mio. Jahren (Zeitalter: Trias) sind ausgehend vom französischen
Zentralmassiv der Alpen über den Vogesen, Schwarzwald und Solling von den
damaligen Gletschern sandige Schuttmassen zum Norden transportiert worden.
Diese sandigen Schuttmassen wurden also in die Nordsee geschoben, die damals noch
ein flaches Lagunenmeer war. Auf diesen Schuttmassen, oder auch Bundsandstein,
lagerten sich auch Muschelkalk und Kreide ab.
Im Tertiär (Zeitalter zwischen 2-
und 65 Mio. Jahren) wurden diese Ablagerungen durch Salzschichten in die Höhe
gepresst.
Zu jener Zeit war die südliche Nordsee eine Geestlandschaft und die
Elbe floß westlich an Helgoland vorbei. Durch die aus Skandinavien kommenden
Gletscher, wurde die Bundsandsteinkuppel des Felsens flach abgehobelt.
In dieser
Zeit war Helgoland noch mit dem Festland verbunden. Als jedoch das Eis anfing zu
schmelzen, erhöhte sich demzufolge der Meeresspiegel um 80-100m. Die Loslösung
vom Festland erfolgte um 6000 v. Chr..
In der Sylvesternacht 1720/21 wurde durch einer schweren Sturmflut die Düne von der
Hauptinsel abgetrennt.
Die rote Farbe des Felsens ist durch Oxidation, der Eisenmengen im Bundsandstein,
entstanden.
Funde
beweisen, daß bereits in der Steinzeit (9-5tausend v. Chr.) die Insel
bewohnt war. In der Bronzezeit (2-1tausend v. Chr.) ist auf Helgoland
angefangen worden, Kupfer abzubauen und zu verhüten.
Der heilige Willibrord brachte 699 das Christentum auf die Insel. Durch den Friesenapostel Luidger
wurde 787 die erste Kirche gebaut. Die Wikinger besiedelten die Insel 1000 n.
Chr. und verhüteten an der Nordostküste, in der Nähe der langen Anna,
Kupfer.
Vom 12. Jahrhundert an, lebten auf Helgoland Friesen. 1231 gehörte
Helgoland zum Gundbesitz des Dänenkönigs Waldemar II.
Erstmals
ist Helgoland als Insel mit den Namen Heiligland, Fosetisland
Heiligenlund, usw. erwähnt worden. Hier sollen sich die Heiligtümer des
altgermanischen Gottes Fosete befunden haben.
Napoleon I verhängte 1806 die Kontinentalsperre mit der er versuchte, das
europäische Festland von Großbritanien wirtschaftlich zu blockieren.
Die Reede von Helgoland wurde 1401 zum Schlachtfeld. Unter Führung der hamburger
Ratsleute N. Schocke und H Langhe wurden die Gefolgsleute (Vitalienbrüder) des
Klaus Störtebeker in der Schlacht getötet. In Hamburg wurde dann auf dem
Grasbrook Klaus Störtebecker enthauptet.
Im 17. Jahrhundert erreichten die Hamburger wegen ihres regen Schiffverkehrs, daß auf
Helgoland eine Blüse errichtet wurde. Diese Blüse war ein Kohlenfeuer,
welches der erste Vorläufer des Leuchtturmes gewesen ist und bis 1803 genutzt wurde.
In dieser Zeit wurden erstmals
Zimmer auf Helgoland an Kaufleute usw. vermietet. Helgoland wurde reich. 1813
wurde die Kontinentalsperre aufgehoben. Helgoland wurde arm. Doch in dieser Not
wurde von dem Schiffszimmermann J.A. Siemens eine Idee geboren. Er gründete 1826
eine Aktiengesellschaft die eine Badeanstallt errichtet hat. Zwischen Hamburg
und Helgoland enstand allmählich ein reger Schiffsverkehr. Der deutsche Kaiser
tauschte am 10. August 1890 Sansibar und Witu gegen die Insel Helgoland, wegen
ihrer strategisch wichtigen Lage.
Die Feierlichkeiten bei der Übergabe der Insel im Jahre 1890. Kaiser Wilhelm II
sah in dem englischen Flotenstützpunkt eine Gefahr und tauschte dafür
die Insel Sansibar ein - gegen den Protest der Anhänger eines 'Koloniestreiches'.
Für Helgoland hatte diese Sperre fatale Folgen. Denn die wichtigsten
Einnahmequellen z.B. Fischverkauf mit Hamburg oder Lotzenfahrten in die Elbe,
Weser, Eider und Jade fanden nicht mehr statt. Daraufhin besetzte England 1807
Helgoland und wurde so zu einem Kolonialwarenlager.
Diese Waren wurden dann durch die Helgoländer auf das Festland gefahren.
Helgoland wurde 1908 zum Marinehafen mit Festungscharakter ausgebaut. Bei Ausbruch des 1. Weltkrieges mußten alle Zivilisten binnen 24 Std. die Insel verlassen. Im Dezember 1918 konnten dann die Helgoländer auf ihre Insel zurückkehren.
Im dritten Reich wurde Helgoland 1938 zum Flottenstützpunkt und zur Seefestung ausgebaut. Man baute 25 km Stollen die für 2000 Soldaten und 3000 Zivilisten in mehreren Etagen Platz boten. Eintausend Englische Bomberflugzeuge griffen am 18. April 1945 ab 12 Uhr die Insel in mehreren Intervallen an, wobei der gesamte Angriff ca. 120 min gedauert haben soll. Helgoland wurde dabei völlig zerstört. Im darauffolgenden August erklärte England, daß Helgoland nicht mehr zum schleswig-holsteinischen Kreis Pinneberg gehöre. Am 18.April 1947 haben die Engländer die Befestigungsanlagen mit 6700 t Munition gefüllt. Die Insel Helgoland wurde dann in die Luft gejagt und sollte in den Fluten versinken. Dabei ging aber nur die Südspitze verloren Nach dem Krieg wurde die Insel 1947 zum Bombenzielplatz der britischen Royal Air Force. Als sie 1952 freigegeben wurde, mußten ca. 160.000 Bomben, Minen, Torpedos und sonstige Munitionsteile entsorgt werden. . |
Die
Haupteinnahmequelle der Helgoländer ist das Ein- und Ausbooten mit ihren
Börtebooten. Dabei werden die Inselbesucher von der Reede zur Insel oder zur 1,5
km entfernten Düne gefahren. Börte ist der Name der
Inselfischerei-genossenschaft.
Die Helgoländer besitzten ein eigenes Kraftwerk und eine 60m hohe Windmühle, die
eine Energieleistung von 1,2 Megawatt aufbringt. Außerdem ist eine eigene
Wasserversorgung mit einer Seewasserentsalzungsanlage vorhanden. Trozdem sammeln
die Helgoländer in ihren Hauseigenen Wasserzisternen Regenwasser.
Die Insel ist mit Düne und Hauptinsel ca. 1,6 qkm groß und es leben dort etwa 2000
Menschen. Will man vom Unterland zum Oberland gehen, dann sind dies 181 Stufen
oder man benutzt den Aufzug.
Die LANGE ANNA |
Durch
die Brandung an dem Buntsandstein, entstehen mit der Zeit Torbogen, die man
"Gatt" nennt. Stürzt nun ein solcher Torbogen ab, dann entstehen
Felssäulen die man "Staks" nennt.
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Es wird ein Gemisch aus nordfriesischem Dialekt, hoch- und niederdeutschen sowie englischen gesprochen.
Die
heilige Königstochter Ursula soll mit 11000 Jungfrauen von England nach
Helgoland entführt worden sein. Es soll dort vielen Jungfrauen leid angetan
worden sein, bis ein Gottesgericht über die Insel hereinbrach und das Land
zerstörte. Übrig blieb der rote Fels, die Versteinerung als Strafe.
Föhrer Sage: Wegen des großen roten und massiven Felsens bei Ebbe, glaubten die
Küstenfriesen das Helgoland vom Teufel aus Norwegen geholt worden
sei.
Eigentlicher
Name: August Heinrich Hoffmann *1798 - +1874.
Er war ein vaterländischer Dichter, der auch Kinderlieder schrieb wie :
- "Alle Vögel sind schon da"
- "Ein männlein steht im Walde"
- und andere
In Verbannung auf Helgoland, schrieb er 1841 das Lied der Deutschen.
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